Was ist ein Verdampfer und wie funktioniert er
Bei E-Zigaretten findet keine Verbrennung statt, sondern es wird ein sog. Liquid verdampft. Dazu wird ein Heizelement, und Trägermaterial für das zu verdampfende Liquid benötigt. Diese Komponenten sind im Verdampfer integriert. Jede E-Zigarette hat also auch einen Verdampfer, der auch Clearomizer oder Atomizer genannt wird.
Aufbau eines Verdampfers
Das zentrale Element bildet der Verdampferkopf oder auch Coil genannt. Diese ist meist als Heizdraht in Form einer Wicklung ausgelegt. Es können aber auch Materialien wie "Mesh", eine Art perforierter Metallfolie zum Einsatz kommen. Ebenso können in einer Coil durchaus auch mehrere Wicklungen vorhanden sein.
Dieses Heizelement im Verdampfer wird mit nun mit Strom über den Akku erhitzt. Das im Tank, ein weiterer Bestandteil, befindliche Liquid wird dadurch verdampft. Manchmal wird der Verdampfer auch nur als Tank bezeichnet, es ist aber nicht unbedingt nötig das ein E-Zigaretten-Verdampfer auch einen Tank besitzt. So gibt es auch, als "Tröpfler" bezeichnete Verdampfer, bei denen das Liquid nur auf das Trägermaterial, meist Watte getropft wird.
Verdampfer - Arten
Der Verdampfer an sich hält bei bestimmungsmäßigen Gebrauch unbeschränkt lange. Der Verdampferkopf hingegen ist regelmäßig zu tauschen. Womit wir bei den verschiedenen Typen von Verdampfern angekommen sind. Es existieren unterschiedliche Ausführungen von Clearomizern, die sich darin unterscheiden, wie Verschleißmaterialien zu ersetzen sind:
- Pod- Pad Verdampfer - Hier sind sowohl Liquid-Tank, Heizelement und Trägermaterial (Watte ect.) zu einem Bauteil zusammengefasst: Ist der Tank leer ist der wird die komplette Einheit ersetzt, nur der Akku bleibt erhalten. Für Einsteiger sehr bequem und einfach.
- Fertig Coil Verdampfer - Hier wird die Coil also die Heizwicklung und das Trägermaterial (Watte) als Einheit getauscht (Fertigcoils oder Verdampferköpfe). Der Tank mit Mundstück (DripTip genannt) bleibt erhalten. Diese Tanks sind nachfüllbar
- Selbstwickelverdampfer - Eher nicht für Einsteiger zu empfehlen ist diese Variante. Der Anwender kann hier zwar alles selbst bis auf die kleinste Einheit zerlegen, es erfordert anfangs aber durchaus etwas Erfahrung hier wieder die passende Konfiguration zu finden. Denn sowohl die Wicklung und damit der Widerstand des Heizelement muss ermittelt werden, als auch die richtige Dosierung des Trägermaterials, Wattestreifen in unterschiedlichen Längen und Stärken.
Erfahrene Dampfer kennen diese Werte für ihren "Selbstwickler" auch oft als RTA, RDA, RDTA, bezeichnet meist recht gut. Somit eignet sich die letzte Variante von Verdampfern erst mal weniger für Umsteiger, bietet ambitionierten Dampfern aber viele Variationsmöglichkeiten. Es gibt aber nicht wenige Dampfer die seit Jahren nur POD's oder Fertigcoils verwenden, da ihnen diese Möglichkeiten reichen. In der Tat stehen Fertigverdampfer heute Selbstwicklern was Geschmack und Dampfentwicklung angeht, meist nicht mehr nach. Dennoch lassen Selbstwickler zu, jeden Parameter vom Widerstandwert bis zur verwendeten Watte oder dem Drahtmaterial und dessen optimale Temperatur, nach eigenen Wünschen zu optimieren. Wenn Sie ein E-Zigaretten Starter Set erwerben ist der Verdampfer jedoch schon vorgegeben. Sie brauchen sich darum also erst mal keine Gedanken zu machen.
Lebensdauer eines Verdampferkopfs
Als Dampfer werden Sie Ihr Gerät auch täglich benutzen, somit ist auch ein Entscheidungskriterium für einen neuen Verdampfer, wie lange dessen Verdampferköpfe halten und wie diese zu ersetzen sind.
Beim Verdampfer sind durch den Kontakt mit dem Liquid und den darin enthaltenen Aromen, die Wicklungen am meisten beansprucht, aber auch das Trägermaterial, Watte nutzt sich ab und liefert nicht mehr den nötigen Nachfluß, der Verdampfer fängt an zu "kokeln". Spätesten jetzt ist er zu tauschen, da dies Zeichen einer beginnenden Verbrennung und keineswegs mehr dem Verdampfen eines Aerosols entspricht.
Gemäß den weiter oben genannten Typen von Verdampfern, ist diesem Fall ein Austausch untschiedlicher Komponenten nötig:
- Beim Pod oder Pad ist mit leeren Tank auch der darin enthaltene Verdampferkopf am Ende und es wird einfach ein neues Liquid Pad eingesetzt. Damit ist auch der Verdampferkopf getauscht und es kann weiter gehen bis der Tank wieder leer ist
- Beim Fertigcoil- Verdampfer ist die Verdampfereinheit zu tauschen, der Tank wird dazu aufgeschraubt und die alte Coil ersetzt. Hier gilt die Besonderheit, eine neue Coil soll mindestens 10 - 15 Minuten Zeit haben sich mit Liquid zu sättigen, sonst kann es sehr schnell passieren, dass die noch trockene Watte verbrennt. Dieser bei Dampfern verständlicherweise nicht sehr geschätzte "Dry Hit" kann zur Folge haben, dass der neu eingesetzte Verdampferkopf gleich wieder ersetzt werden muss. Also sollte man beim Tausch des Verdampferkopfs diesem ausreichend Zeit geben sich mit Liquid zu tränken. Oft wird empfohlen die seitlichen Schlitze zusätzlich, noch vor einsetzen der Coil zu benetzen. Schadet sicher nicht, als notwendig würden wir es aber nicht ansehen. Besser einmal ohne Feuertaste kräftig ziehen, durch den dadurch entstehenden Unterdruck wird automatisch Liquid in die Watte gezogen.
- Die letzte Kategrie Selbstwickelverdampfer ist vom Verscheiß her den gleichen Bedingungen unterworfen als die Fertigverdampfer, getauscht muss hier oft aber nur das Trägermaterial, die Watte. Die Wicklung wird von den meisten Anwendern nicht jedesmal getauscht werden, sondern kann nach entfernen der Watte freigeglüht werden. Das ist aber etwas für Dampfer mit Erfahrung, da dabei auch sehr leicht mal die Akkus überlastet werden könnten. Doch durch das Ausglühen die Wicklung wird diese meist größtenteil von Liquidrückständen befreit so dass einfach nur neue Watte eingezogen werden muss.
Zugverhalten und Widerstandswert von Verdampfern
Neben der bereits erläuterten Bauform lassen sich Clearomizer aber auch nach dem Zugverhalten, welches meist mit dem Widerstandwert korreliert, unterscheiden. Hierbei sind sowohl Fertigverdampfer als auch Selbstwickler in beiden Kategorien zu finden. Einweg- Verdampfer, die Pod bzw. Pad Systeme gehören in der Regel aber in die erste Kategorie. Die Kategorien sind:
MTL-Verdampfer (Mund-zu-Lunge)
Bei MTL Verdampfer wird analog zur normalen Tabak Zigarette der Dampf (Rauch) zuerst in den Mundraum gezogen und von dort in die Lunge. Diese Verdampfer haben in aller Regel Widerstände von > 1 Ohm. Der Zugwiderstand beim Ziehen ist relativ hoch. Es ist jedem Umsteiger zu empfehlen in dieser Kategorie zu beginnen. Die Dampfmenge ist zu Beginn nicht zu hoch und diese Zugtechnik kommt naturgemäß ehemaligen Rauchern am meisten entgegen. Der MTL-Bereich ist aber keineswegs für Anfänger ganz im Gegenteil, fast alle Verdampfer mit hervorragenden Geschmackseigenschaften sind zugleich auch MTL-Clearomizer. Nur eins sind sie nicht: Nebelmaschinen. Gourmets in Bezug auf Aromen und Düfte hingegen werden definitiv bestens bedient.
DTL-Verdampfer (Direkt auf Lunge)
Des weiteren gibt es das sogenannte DTL Dampfen. Dazu muss der Luftwiderstand beim Ziehen recht gering sein. Es wird viel Liquid in kurzer Zeit mit einer großen Menge an Luft vernebelt. Bei dieser Zugtechnik wird der Dampf also ohne Umwege direkt in die Lunge gezogen, was eine wesentlich größere Dampfmenge zur Folge hat. Natürlich ist auch der Liquidverbrauch deutlich höher. Entsprechende DTL-Clearomizer, eine geläufige Bezeichnung ist auch Sub-Ohm Verdampfer, haben Widerstandswerte von unter 1 Ohm. Werte von 0,15 Ohm sind aber keine Seltenheit. Hierfür werden Hochleistungs- Akkus und Akkuträger benötigt. Das Ohm'sche Gesetz gilt ohne Ausnahme auch für E-Zigaretten. Geht man von ungefähr 3,5 - 3,8 Volt Spannung einer Li-Ion Zelle aus so fließen bei einem ungeregelten Akkuträger bei 1,2 Ohm Widerstand:
U = R x I => I = U/R => 3,6V/1,2Ohm = 3 A (Ampere)
bei 0,2 Ohm Widerstand:
U = R x I => I = U/R => 3,6V/0,2Ohm = 18 A (Ampere)
Also die 6-fache Stromstärke! Das sollte man dabei immer bedenken und somit auch nur geregelte Akkuträger mit Schutzabschaltung verwenden.Denn hier wird die Stromstärke durch Festlegung der max. Leistung in Watt begrenzt:
P = U x I => I = P/U => 36 W/3,6V = 10 A
Sie sehen hier spielt der Widerstandswert in so fern keine Rolle mehr, da bei Erreichen von 36 Watt Leistung der Strom begrenzt wird.
Mehr zu den einzelnen Vedampfer- Typen und auch Akkuträger finden Sie auch unter den jeweiligen Kategorien. Ausserdem ist jeder Verdampfer in seiner Beschreibung als MTL- oder Sub- Ohm Gerät gekennzeichnet.